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Die sanfte Eingewöhnung in Karins Arche

 

Ich arbeite nach dem Berliner Modell. Entwickelt wurde es in den 1980er Jahren am Berliner INFANS Institut für angewandte Sozialisationsforschung/Frühe Kindheit e.V.  von Hans-Joachim Laewen, Beate Andres und Éva Hédervari-Heller. Es handelt sich bei diesem Modell um eine sanften Schritt-für-Schritt Eingewöhnung. Sie ruht auf zwei Säulen: Bezugspersonen und Behutsamkeit.


Diese Art der Eingewöhnung dauert in der Regel 3 Wochen, kann aber von Kind zu Kind variieren. Das Tempo bestimmt am Ende das Kind und ist individuell angepasst. Je nach Temperament, bisherigen Bindungserfahrungen und individuellem kindlichem Verhalten dauert eine Eingewöhnung unterschiedlich lang.

In den ersten drei Tagen der Eingewöhnung besucht das Kind die Arche nur mit einem Elternteil zusammen und nur für kurze Zeit. In der Regel startet man mit ein bis zwei Stunden. In dieser Zeit wird vorsichtig, eine Beziehung zum Kind aufgebaut. Die Eltern verhalten sich eher passiv, abwartend und schauen zu, übernehmen aber noch das Wickeln und das Essen.

Der erste Trennungsversuch findet am vierten Tag Statt. Sie lassen Ihr Kind für ca. eine halbe Stunde allein in der Arche, sind bei Problemen aber erreichbar. Falls alles gut funktioniert hat, werden die Abwesenheitszeiten in der darauffolgenden Woche entsprechend verlängern, bis die emotionale Bindung zwischen dem Kind und der Tagesmutter so weit ist, dass es sich von ihr ohne Probleme innerhalb von ein paar Minuten beruhigen und trösten lässt und das Kind die Tagesmutter somit als Bezugsperson akzeptiert hat.

Um die Eingewöhnung zu erleichtern, nutzt die Arche vertraute und bekannte Dinge der Kinder. Für diesen Zweck steht für jedes Kind eine „Das-Gehört-mir-Kiste“ zur Verfügung. In dieser Kiste befinden sich die Wechselkleidung, sowie persönliche Dinge der Kinder. Manchmal bringen die Kinder Spielsachen mit, um den Übergang von zuhause in die Arche besser zu schaffen. Diese Sachen können die Kinder dann in ihre Kiste legen, wenn sie gerade nicht damit spielen möchten. Um diese Kiste für die Kinder zu Kennzeichen, wird ein Foto von dem Kind an die Kiste geklebt.

Auch ein „Mein-Zuhause-Buch“ hilft den Kindern sich einzugewöhnen. Dieses Buch besteht aus Fotos von all den Menschen und Dingen, die für ihr Kind von Bedeutung sind und in seinem Leben eine Rolle spielen: die Eltern und Geschwister, Oma und Opa, das Haustier, das Lieblingsspielzeug – eben alles, was das Kind nicht in die Arche mitnehmen kann. Dieses Buch dürfen die Eltern vor dem Betreuungsbeginn mit dem Kind gestalten und immer wieder ergänzen.

Erinnerungsbuch

 

Die Form der Bildungs- und Entwicklungsdokumentation in der Arche, ist die Erinnerungsbucharbeit, in der die unterschiedliche Entwicklungsschritte und Bildungsprozesse des Kindes festgehalten werden.
Gemeinsam mit dem Kind wird eine Art offenes Buch angelegt, in dem seine Ideen, Werke, Selbstportraits, Fotos, etc. festgehalten werden. Hierdurch entwickelt das Kind das Bewusstsein, wertgeschätzt und geachtet zu werden.
Beim Verlassen der Tagespflege erhält so jedes Kind sein individuelles „Erinnerungsbuch“.
 

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